Heiliger Wolfgang

Der hl. Wolfgang – Patron unserer Gemeinde

Sankt Wolfgang

Wir haben einen großen Kirchenpatron, den heiligen Wolfgang.

In Büchern und Lebensbeschreibungen vom Heiligen finden wir oft: Er war ein heiliger Mann, dessen Spur sich quer durch ganz Europa zieht, vom Bodensee und der Schweiz bis nach Köln und Regensburg und ins Ungarland.

Wahrscheinlich ist Wolfgang im Jahr 924 hier in Pfullingen geboren. Für seine Verehrung bestimmend aber wurde nicht so sehr seine Geburt, sondern sein Grab, nämlich in Regensburg. Dort ist er auch Patronder Diözese. Sein Leben stand in großer Spannung, zwischen dem, was die Menschen von ihm wollten und dem, wie Gott ihn ruft und führt.

 

Mit ungefähr 10 Jahren schickten ihn seine Eltern auf die Schule nach Reichenau.

Die Klosterschule zählte damals zu den berühmtesten und besten Schulen des Abendlandes.

Dort lernte er einen großen Freund kennen: Heinrich von Babenberg.

Der ältere Bruder von Heinrich, Poppo, wurde Bischof von Würzburg und gründete die Domschule.

Heinrich und Wolfgang gingen zur weiteren Ausbildung an die Domschule zu Würzburg.

Wolfgang war offensichtlich ein recht guter „Lateiner“ mit herausragendem Scharfsinn und Sprachbegabung. Er war hilfsbereit und pflegte eine gute Kameradschaft gegenüber seinen Mitschülern. In der Domschule kam es dann zu einem Zwischenfall. Die Schüler baten Wolfgang, ihnen die Schrift zu erklären. Als der eitle Lehrer dies merkte, jagte er Wolfgang voll Zorn aus der Schule und schloss ihn vom Unterricht aus.

Vielleicht hat Wolfgang auch die Domschule freiwillig verlassen. Dies ist nicht genau zu klären.

 

Als Heinrich im Jahre 956 Erzbischof von Trier wurde, holte er seinen Freund Wolfgang dorthin.

Er übertrug ihm die Leitung der Domschule und damit die Verantwortung für die Ausbildung des jungen Klerus. Wolfgang lebte vorbildlich wie ein Mönch. Dies war den Klerikern nicht recht, da Wolfgang diesen Lebensstil auch von ihnen verlangte.

Wolfgang stand eine steile Karriere bevor. Er lehnte jedoch ab, er wollte nicht hoch hinaus.

Ihm schwebte ein völlig anderes Ziel vor.

Für Wolfgang war es ein großer Schlag, als sein Freund Heinrich auf einer Italienreise an der Pest starb.

Noch im Sterben vergaß dieser Wolfgang nicht. Er vertraute ihn dem Kaiser Otto an, der ihn in die Reichskanzlei nach Köln berief.

Wirtschaftsfragen, Diplomatie, Geschäftsleben: Das spielte eine große Rolle. Und immer stärker fragte sich Wolfgang: Will das Gott von mir oder ruft er mich in einen anderen Dienst?

Er wollte weg vom Getriebe der Welt. Eine möglichst abgeschiedene Klosterzelle war sein Ziel und die Wahl fiel auf Kloster Einsiedeln.

Auf dem Weg von Köln nach Einsiedeln besuchte er seine Eltern, teilte ihnen seinen Entschluss in ein Kloster einzutreten mit und bat seine Eltern, sie sollen sein Erbtei unter die Verwandten und Armen zu verteilen. Er wollte fei von irdischem, privaten Besitz sein.

Ca. 966 tritt Wolfgang ins Kloster Einsiedeln ein.

Bischof Ulrich von Augsburg war öfters in Einsiedeln. Er lernte den schwäbischen Landsmann kennen. Bischof Ulrich spendete Wolfgang im Jahre 968 die Priesterweihe. Zu diesem Zeitpunkt war Wolfgang etwa 43 Jahre alt.

 

In einer Vision sei ihm der von ihm hochverehrte heilige Otmar erschienen und habe ihm den Auftrag gegeben, in Ungarn den christlichen Glauben zu verbreiten.

Vielleicht war es wirklich ein Traum – der Traum vom Frieden mit den Ungarn.

Es war ein gescheiterter Anlauf, vielleicht auch wegen der Sprachschwierigkeiten.

Der Passauer Bischof Pilgrim holte Wolfgang zurück und schlug ihn dem kaiserlichen Hof als neuen Bischof von Regensburg vor.

Es gab viele Einwände von Seiten der Berater gegen den „armen und unbekannten“ Mönch Wolfgang.

Pilgrims Überredenskünsten war es wohl zu verdanken, dass Wolfgang sich nicht dem Ruf zum Dienst für Kaiser und Kirche versagte.

Als der Regensburger Bischof starb, wurde Wolfgang im Jahre 972 neuer Bischof von Regensburg.

 

Über zwanzig Jahre war er Bischof von Regensburg und es war auch seine bedeutendste Zeit seines Lebens.

Bereits im ersten Jahr als Bischof traf er eine Entscheidung von großer Bedeutung.

Er gründete das Bistum Prag und gab Böhmen frei. Er übte Verzicht auf Macht und Einfluss.

Wolfgang war auch gegen Ämterhäufung. Er trennte Bischofsamt und Abtwürde von St. Emmeram.

Er wollte die Reformierung der Klöster. Sie sollen Zellen der geistigen Erneuerung sein.

Wolfgang war auch Förderer der Wissenschaft. Er ließ in St.Emmeram einen Bibliothekssaal erbauen mit über 300 Büchern, womit die Bibliothek St. Emmeram zu den großen Klosterbibliotheken der damaligen Zeit zählte.

Ein besonderes Anliegen war für Wolfgang die Verkündigung des Evangeliums und die Sorge um die Armen. Er kümmerte sich persönlich darum, dass Bettler gut bewirtet wurden.

 

Durch politische Unruhen bedingt, war Wolfgang während seines Bischofsamtes (Episkopats) nicht immer in Regensburg.

Statt sich in den Streitigkeiten und Machtkämpfen seiner Heimat zu beteiligen, zog Wolfgang es vor, die Zeit für eine sinnvolle Aufbauarbeit in den Besitzungen des Hochstifts Regensburgin Österreich zu nutzen.

Im Einzugsbereich von Kloster Mondsee ließ er Rodungsarbeiten durch führen, reformierte vieles im Kloster und im Salzburger Raum trieb er die Gründung von Ortschaften und die Errichtung von Kirchen voran, auch am Abersee, dem heutigen Wolfgangsee.

Vom Mondsee aus ging auch die Wolfgangsverehrung aus. Es wurden Legenden berichtet, zum Beispiel auch der Beilwurf vom Falkenstein aus.

Wolfgang war ein Mensch, der sein Wissen und den Geist, der ihn beseelte, weitergeben wollte und konnte. Seine Fähigkeiten als Lehrer hatte er oft unter Beweis gestellt.

Heinrich der Zänker legte die Ausbildung seiner vier Kinderin die Hand des Bischofs.

 

Wolfgang war alt geworden. Er wollte nochmals nach seinen Besitzungen in Österreich schauen. Auf dem Schiffsweg auf der Donau wurde er von hohem Fieber befallen. Er ließ sich in Pupping (bei Eferding,Oberösterreich) ans Land bringen und in der dortigen Otmarkapelle legte er sich auf den Boden. Als seine Begleiter die inzwischen zahlreichen Neugierigen aus der Kapelle schicken wollten, verwehrte er ihnen dies mit den Worten:

„Öffnet die Türen und hundert niemand, der will, einzutreten. Denn wir, die wir sterblich sind, müssen uns nicht schämen,wenn wir notwendigerweise unsereTodesschuld begleichen, außer auf Grund schlechter Werke. Hat doch auchChristus, der dem Tod nichts schuldete,sich nicht geschämt, fast nackt amKreuz für das Heil der Menschen zu sterben. Mag jeder an unserem Sterbensehen, wovor er sich bei seinem Tode fürchten und hüten soll. Gott erbarmesich meiner als eines armen Sünders, den nun sterben muss, als auch einesjeden, der ängstlich und demütig zuschaut!“

Dies waren die letzten Worte Wolfgangs, die uns sein Biograph Otloh überlieferte.

Der große Regensburger Bischof starb am Mittwoch, den 31.Oktober 994 zur Abendzeit.

Der Leichnam Wolfgangs wurde von Erzbischof Hartwichvon Salzburg und Graf Aribo, Wolfgangs treuestem Freund nach Regensburggeleitet.

Am Tage nach dem Tode erreichte der Trauerzug Regensburg.Wolfgangs Leichnam liegt begraben in St. Emmeram.

 

Der Heilige ist in vielen Darstellungen abgebildet miteinem Beil und einer Kirche in der Hand (für Kirchenbauer), mitBischofsstab und Mitra, oft auch ein Buch in der Hand (Symbolfür sein bischöfliches Verkündigungsamt).

Als weitere Attribute wurden ihm auch der Wolf oder Teufelbeigesellt (aus der Aberseelegende).