Hl. Bruder Konrad Lichtenstein

Auszug aus der Geschichte unserer Kirchengemeinde

Die katholische Kirchengemeinde Unterhausen ist eine Tochtergemeinde der Stadtpfarrverweserei Pfullingen, die im Jahre 1921 errichtet wurde.

Am 26.12.1924 wurde im Schullokal Unterhausen zum ersten Mal Eucharistie gefeiert, nachdem durch die Textilindustrie Arbeiterfamilien aus allen Gegenden Deutschlands, aus Österreich, Italien, Frankreich, Jugoslawien, Tschechoslowakei und Polen zugezogen waren.

Ab 19.01.1926 wurden Ober- und Unterhausen selbständige Filialkirchengemeinde mit der Kirchenpflege in Unterhausen. Die Staatliche Anerkennung war am 14.01.1926.

In den vergangenen 10 Jahren floss reichlich Geld zum Bau dieser Kirche. Das Bischöfliche Ordinariat in Rottenburg hatte durch eine außerordentlich große Spende sein besonderes Wohlwollen für den Bau gezeigt. Stadtpfarrverweser Franz Moosmann erwarb den Bauplatz unter der Amtszeit des Bürgermeisters Rehm.

Am 30.11.1934 war der erste Spatenstich in Gegenwart von Bürgermeister Rehm. Die Pläne zu diesem Gotteshaus fertigten die Architekten Schilling und Lütkemeier von Rottenburg, die örtliche Bauleitung hatte Hans Dekner von Tübingen, die Grab- und Maurerarbeiten Stefan Neubrander, Oberhausen.

Im Jahre des Heils 1934 unter dem glorreichen Pontifikat Sr. Heiligkeit Papst Pius XI., als Bischof Dr. Johannes Bapt. Sproll die Diözese Rottenburg leitete und Adolf Hitler Führer und Kanzler des Deutschen Reiches war, ist durch Stadtpfarrer Moosmann am 26.12.1934 der Grundstein zu diesem Gotteshaus gelegt worden.

Nach einem langen milden Winterwetter und doch nach einigen wetterbedingten Pausen konnte am 04.05.1935 das Richtfest gefeiert werden.

Der Weihetag der Kirche Hl. Bruder Konrad war am 22.09.1935 durch Weihbischof Fischer. Auf den Tag genau traf das Reliquienkästchen für den Hochaltar ein mit den Reliquien des hl. Amandus, Mart. und des hl. Konrad von Parzham. Die Reliquienurkunde (unter Versiegelung eingemauert im Hochaltar) hat folgenden Wortlaut:

IMG_2554„1935 September 22 Auctoritate Rvdssmi Joannis Baptistae Sproll, Eppi Rottbgs. Ego consecravi ecclesiam filialem et altare maius in Unterhausen in honorem s. Conradi, de Parzham conf. es Reliquias s. Amandi mart. et s.Conradi de Parzham in eo inclusi et indulgentias consuetas concessi. + Franciscus Jos. Fischer Epps tit. Zuritamus, Rev. Eppi Rottbg. Auxiliaris

 

Die alte Orgel wurde als Interimslösung im Jahre 1946 von der Gemeinde Ahlen bei Uttenweiler (Kreis Biberach) erstanden. Erbaut wurde sie wahrscheinlich 1857 von der Firma Klingler, dann im Jahre 1890 von der Firma Scheffold umgebaut. Die Holzteile waren völlig zerwurmt, die Pfeifen aus verschiedenen Orgeln zusammengestückelt sowie weitere denkmalswürdige Teile eingebaut. Nachdem die katholische Kirchengemeinde sich für einen kompletten Orgelneubau entschieden hatte, erfolgte 1999 der Abbau dieser Orgel.

Die neue Orgel wurde im April 2000 von der Firma Späth aus Mengen-Enntach aufgestellt, zusammengebaut und verankert. Dann begann die Feinarbeit für die Orgelbauer. Nach dem Einbau der Windladen, Spieltisch, Windanlage, Traktur usw. begann dann die Hauptintonation und Stimmung der Orgel. Die Weihe der neuen Orgel erfolgte am Dreifaltigkeitssonntag, den 18. Juni 2000 durch Domkapitular Dr. Werner Groß und Pfarrer Stefan Ziellenbach.

Textauszüge und Fotos aus der Broschüre „Die neue Späth-Orgel der St. Konradskirche in Lichtenstein“. Herausgeber: Orgelbau Späth, 88512 Mengen-Ennetach.