Ostermontag, 13. April 2020 – Die Erscheinung Jesu auf dem Weg nach Emmaus
Liturgische Texte:
Apostelgeschichte (Apg) 2,14.22b-33 (Die Pfingstpredigt des Petrus)
1 Korinther 15,1-8.11 (Das Bekenntnis zu Tod und Auferstehung Christi) Lukas 24,13-35 (s. Überschrift)
Gedankensplitter (Hermann Friedl):
Kléopas und ein weiterer Jünger kehren nach der Karfreitagserfahrung ganz benommen, fix und fertig zu Fuß von der Kreuzigungsstätte Jerusalem in ihre Heimat nach Emmaus zurück; das sind immerhin 12 Kilometer („sechzig Stadien“). Beide trauern zutiefst über den Verlust ihres einzigen Hoffnungsträgers, der so schändlich am Kreuz stirbt. Kein Wunder, dass sie für das Wunder Jesu, nämlich der Begegnung des Auferstandenen mit den beiden Emmausjüngern, nicht offen und empfänglich sein können. Doch der scheinbar Fremde geht mit ihnen. Vielleicht erkennen sie ihn auch nicht, weil er vor seiner Auferstehung einen anderen Körper hatte als den (verklärten) Leib jetzt hernach. Als sie zu Dritt in Emmaus ankommen, will Jesus – bei Nacht – weitergehen, doch sie bitten, ja warnen ihn, der nächtlichen Gefahr wegen herein zu kommen und bei ihnen zu bleiben. (PS: Wer würde das heute mit einem Fremden bei Nacht tun?!) Und hier geschieht nach dem ersten Wunder der Begegnung das zweite Wunder – bei Tisch! Im Brotbrechen, welches den beiden Jüngern so vertraut war – sie hatten es ja erst ein paar Tage vorher live mit ihrem Herrn und Meister im Abendmahlssaal erlebt – , erkennen sie den „Fremden“ endlich als den Auferstandenen. Und weil diese Freude in ihnen überquillt, müssen die beiden Emmausjünger – ein Drittklässler bezeichnete sie in einer Religion-Klassenarbeit einmal als „Mäusebrüder“ – diese Frohe Kunde sogleich ihren anderen Gefährtinnen und Gefährten mitteilen. Völlig die Angst vor dem Dunkel draußen verloren, kehren die beiden noch bei Nacht die langen 12 km nach Jerusalem zurück. Das Licht Christi (Lumen Christi) hat alles Dunkel, ja sogar den Tod vernichtet!