Im Gedenken, Gebet und in tiefer Dankbarkeit für den nahbaren, spontanen, offenen und mutigen +Papst Franziskus (*17.12.1936, +Ostermontag/Gedenktag des hl. Bruder Konrad v. Parzham 21.04.2025)

Bis zum Begräbnis unseres verstorbenen Papstes Franziskus am Ostersamstag, 26. April 2025, 10 Uhr, Petersplatz Rom (Requiem) und Santa Maria Maggiore (Begräbnisstätte), bleiben die Kirchenfahnen an unseren beiden Kirchen Hl. Bruder Konrad Lichtenstein-Unterhausen und St. Wolfgang Pfullingen mit Trauerflor auf Halbmast. Zudem läutet bis dahin nach dem mittäglichen Angelusgebet 10 Minuten lang die Totenglocke. In beiden Kirchen steht auf dem Altar ein Bildnis von Papst Franziskus mit dem leuchtenden Ewigen Licht. In allen Gottesdiensten beten wir besonders für ihn. R.I.P. (Requiescat in pace – Ruhe in Frieden)

Gedenken in Hl. Bruder Konrad, Lichtenstein-Unterhausen

Eine Analyse von Dominik Straub

Es gäbe noch so vieles zu erzählen von Jorge Mario Bergoglio, von seinem Leben, von seinem Pontifikat, von der Trauerfeier. Lassen wir es bei einem kleinen Detail bewenden: Papst Franziskus trug im Sarg, in welchem er am Samstag zur letzten Ruhe gebettet wurde, immer noch seine schweren, leicht abgenutzten Straßenschuhe, mit denen er die Peripherien der Welt, die ihm so wichtig waren, symbolisch und auch physisch abgeschritten hatte. Mit den Schuhen ist er sich treu geblieben, wie er es auch sein ganzes Leben in wichtigeren Dingen und Symbolen geblieben war. Vielleicht ist es genau diese persönliche Authentizität, die die Menschen an dem Mann mit dem großen Herzen und den bescheidenen Ansprüchen so faszinierte, die ihn so liebenswürdig und menschlich machte. Und so unvergleichlich.

Franziskus war nicht unfehlbar. Seine Reformen blieben überschaubar, sein Kampf gegen den Missbrauch kam spät und war zögerlich. Manchmal vergriff er sich auch komplett im Ton, etwa, wenn er über „Schwuchteleien in Priesterseminaren“ schwadronierte oder Abtreibungsärzte als „Auftragskiller“ verunglimpfte. Das wurde aber alles überstrahlt von seinem Einsatz für die Armen und Schwachen, von seiner Barmherzigkeit gegenüber Sünderinnen und Sündern, für Menschen auf der Flucht und für den Umweltschutz. Seine unermüdlichen Appelle für den Frieden in der Ukraine und im Nahen Osten – aber auch in allen anderen Konfliktherden der Welt – hatten etwas Episches. „Bergoglio war eine Figur, der wir ähneln möchten“, schrieb der italienische Schriftsteller Claudio Magris. Eine Figur, die im Herzen vieler Mitmenschen eine Spur hinterlässt.

Eines der eingegangenen Kondolenzschreiben, verfasst am 22.04.2025:

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen

Sehr geehrter Herr Dekan Hermann Friedl,
mit tiefem Bedauern habe ich vom Heimgang Seiner Heiligkeit Papst Franziskus erfahren. Im Namen der Ahmadiyya Muslim Jamaat Reutlingen sowie in meiner persönlichen Eigenschaft als Imam möchte ich Ihnen und der gesamten katholischen Gemeinschaft mein aufrichtiges Beileid aussprechen.
Sein ganzes Leben lang war Papst Franziskus bestrebt, den Armen und Schwachen zu dienen, und zeigte großes Mitgefühl für diejenigen, die unter der schweren Last von Kriegen, Verfolgung und Ungerechtigkeit leiden. Er war ein Mann des Mitgefühls, der Bescheidenheit und des Glaubens, der sich bemühte, Brücken zwischen Menschen verschiedener Glaubensrichtungen und Überzeugungen zu bauen.
Während seines Pontifikats hat Papst Franziskus Vertreter der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinschaft im Vatikan mit Herzlichkeit und Gnade empfangen, wofür wir immer dankbar sein werden.
In stillem Gedenken und aufrichtiger Anteilnahme,
Mansoor Ahmad Ghuman
Imam AMJ Reutlingen
Amir und Bundesvorsitzender AMJ KdöR : Herr Abdullah Uwe Wagishauser
Sitz Frankfurt am Main