Der Arbeitskreis Asyl in Lichtenstein im Jahr 2023

Seit 2013 – also jetzt 10 Jahre – kümmern sich die Lichtensteiner Ehrenamtlichen um geflüchtete Menschen, die in unserem Ort wohnen.

Damals wie heute ist es ein Prozess, das Zusammenleben gut zu gestalten, einander zu verstehen, manchmal dem Gegenüber die andere Kultur zu erklären, mit bestimmten Vorurteilen aufzuräumen, Missverständnisse zu klären, aufeinander zuzugehen.

Wie sieht jetzt unser „Miteinander“ aus? Unser Kreis an Ehrenamtlichen ist seit Corona kleiner geworden, nichts destotrotz sehen wir es als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, den zugewanderten Menschen hilfreich gegenüberzustehen. Manchmal benötigen sie Hilfe beim Lesen der deutschen Formalien, manchmal ist Unterstützung bei Ämtern nötig, Arztbesuche organisieren, manchmal brauchen besonders die Kinder Nachhilfe in Deutsch oder anderen Fächern – sie sind auch unsere Zukunft – wir sollten in diese investieren. Die Frage, die sich stellt, ist ja … , was machen wir in 15 Jahren mit Menschen, die dann erwachsen sind und keinen Schulabschluss geschafft haben, die die Sprache schlecht sprechen, unsere Kultur nicht verstehen … – haben wir dazu heute keine Ideen? Das wäre komisch 😉. Also ist Nachhilfe/Sprachhilfe eine zentrale Aufgabe im Asylkreis. Des Weiteren sind die deutschen Anschreiben an die Bürger manchmal für uns selbst unverständlich … wieviel schwieriger muss es für Menschen sein, die die deutsche Sprache nur wenig/schlecht sprechen, bzw. verstehen – also ist auch hier Unterstützung notwendig.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, arbeitet der AK eng mit den Integrationsmanagern, der Gemeinde, den Kirchen zusammen, wo wir von den Bedarfen erfahren. Es gibt einmal im Monat im Bürgertreff Unterhausen ein offenes Begegnungscafé immer am letzten Montag im Monat von 17-20 Uhr, wo Geflüchtete mit ihren Anliegen kommen können, und/oder manchmal gibt es auch Programmpunkte, die wir gemeinsam teilen.

Vielleicht haben Sie schon einmal unsere Aufrufe im Amtsblatt gelesen – braucht jemand einen Tisch, ein Fahrrad … so annoncieren wir und koordinieren dann mögliche Angebote.

Einmal im Jahr versuchen wir, einen gemeinsamen Ausflug anzubieten – je nachdem wie unsere monetären Verhältnisse aussehen. Wir „erwirtschaften“ ja kein Geld, sind auf Spenden angewiesen. Jedoch hatten wir im vergangenen Jahr dreimal einen Stand (Markt im Garten am Haus Sonnenfels, Olgahöhlenfest und Adventsmarkt) mit internationalem Gebastelten und multikulturellem, sehr leckeren Gebäck – hier konnten wir Geld einnehmen, jedoch wurde dieses für Spendenprojekte (Ukraine, Medikamente für Afrika) verwendet. Dieses Jahr werden wir hoffentlich wieder beim Markt im Garten mit internationalem Handwerk und internationaler Kulinarik dabei sein – das eingenommene Geld wird unter drei Projekten (syrische Erdbebenopfer, ein Ukraineprojekt im direkten Kriegsgebiet und unseren diesjährigen Ausflug) aufgeteilt werden.

Sie sehen … – wir versuchen, die Welt im Kleinen ein bisschen „heller“ zu machen – das  treibt uns an und motiviert uns, entgegen der Meinung vieler „die Flüchtlinge bekommen doch alles von uns … “, zu handeln und Integration möglich zu machen.

Haben Sie Lust und Zeit, mit uns tätig zu sein – es braucht nicht viel Zeit – vielleicht  durchschnittlich 1-2 Stunden pro Woche? Wenn ja, nehmen Sie mit uns Kontakt auf unter 07129 9388922, oder geschaeftsstelle.akasyl@gmail.com, oder kommen Sie zu einem unserer AK-Treffen oder ins Asyl- und Begegnungscafé – alle Termine erfahren Sie auf unserer Webseite (www.ak-asyl-lichtenstein.de)

Wir freuen uns auf Sie!
Pfarrvikar Andrew Owusu